Lesung mit
Slata Roschal
25. März 2023
Lesung mit Slata Roschal
"153 Formen des Nichtseins"
Literatursalon
Ein Romandebüt über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein.
Reservierung bitte unter:
events@sonnenburg.at oder direkt an der Rezeption.
Der Eintritt ist frei.
Slata Roschal wurde 1992 in St. Petersburg geboren, aufgewachsen ist sie in Schwerin. Sie studierte Slawistik und arbeitet seither als Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin.
Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern und den Kunstförderpreis des Freistaates Bayern. Bereits erschienen sind ihre Lyrikbände Wir verzichten auf das gelobte Land und Wir tauschen Ansichten und Ängste wie weiche warme Tiere aus. 153 Formen des Nichtseins ist ihr Romandebüt, mit dem sie 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert und für den Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet wurde.
153 Formen des Nichtseins
- Slata Roschal
Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin – das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins.
Ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Die Zerissenheit der Ich-Erzählerin zeigt sich in einer einzigartigen Stilistik. Der Roman ist eine überwältigend komponierte Collage.
Anke Jahns